125 Jahre Alexander Zschokke

Publiziert von Matthias Maier am 21. November 2019 unter Allgemein

125 Jahre Alexander Zschokke Intervention Qunstwerk

Für ein paar Wochen ist ein besonderer Gast zu Besuch in der Galerie Qunstwerk: Eine originale Arbeit von Alexander Zschokke, dem bekannten Basler Bildhauer, dessen Geburtstag sich am 25. November zum 125 Male jährt.

Aus diesem Anlass führt «Wett – Atelier für plastisches Wirken» zwei künstlerische Interventionen durch. Dabei sollen Zschokkes Werke – von denen es alleine 42 Stück im öffentlichen Raum in Basel gibt – in die Gegenwart überführt werden.

Zeitgenössische Werke im Wettsteinhäuschen

Zschokke arbeitete im Wettsteinhäuschen, dem 1571 erbauten Rebhäuschen vor den Mauern Kleinbasels, das sich in Blickdistanz von Qunstwerk am Claragraben 38 befindet. Dort im Atelier stellen 12 zeitgenössische Künstler*innen eigene Werke in Anlehnung an Zschokkes Werk aus – Reliefs, Malereien, Skulpturen und Filme, präsentiert im historischen Setting des alten Gebäudes.

Die Künstler*innen sind: Selina Baumann, Martin Chramosta, Manfred Cuny, David de Caro & Hans Georg Aenis, Sara Grütter & Natascha Nüesch, Nicolas Joray, Pascal Joray, Laura Mietrup, Selma Weber, Linda Wunderlin.

125 Jahre Alexander Zschokke Intervention QunstwerkAtelier im Wettsteinhäuschen

Kunstintervention rund um das Atelier

Originale Skulpturen von Alexander Zschokke werden in den Alltag überführt und finden für die Dauer der Ausstellung einen Platz in folgenden zehn umliegenden Geschäften: Bäckerei KULT, Galerie für Kunsthandwerk, Joys Basel – Restaurant & Bar, Münster-Fähre, Palermo – Buch & Papier, QUNSTWERK, Schlebach AG – Trommelbau, Schmuck Werk, Schmuckwerkstatt, Wettstein Apotheke, Zeitzentrale.

Die ausgestellten Werke durften selbst in Zschokkes Atelier ausgesucht werden, so dass jeder Teilnehmer etwas in sein Umfeld integriert, dass ihn nach sorgfältiger Begutachtung inspiriert hat.

Qunstwerk begrüsst «Mutter und Sohn»

Bei der von Qunstwerk ausgewählten Skulptur handelt es sich um die Abbildung einer Mutter mit ihrem Sohn – einer Vorlage aus Gips für einen Bronzeguss, die von Zschokke bemalt und in helles Blau gefasst wurde. Die Auftragsarbeit wurde 1967 ausgeführt.

«Mutter und Sohn» in Zschokkes Atelier und die Monumentalplastik «Lehrer und Schüler» an der Universität Basel«Mutter und Sohn» in Zschokkes Atelier und die Monumentalplastik «Lehrer und Schüler» an der Universität Basel

Aufgefallen war mir die Skulptur, weil sie mich vom Aufbau und der Aussage her sofort an die Monumentalplastik «Schüler und Lehrer» erinnerte, die an der Universität Basel steht und die ich vor einigen Jahren fotografisch aufgearbeitet hatte. Hier die Mutter, dort der Lehrer – beide schützend hinter dem heranwachsenden Kind stehend und Erziehung bzw. Bildung vermittelnd. Was mich schlussendlich aber an «Mutter und Sohn» berührt hat, war der kleine Elefant, den der Junge in seinen Händen hält. Kein Bär, keine Puppe, kein Auto – ein Elefant! Ich weiss nicht ob seitens Zschokke – der sich immer sehr ausführlich mit den Personen die er portraitierte auseinandergesetzt hat – eine tiefere Bedeutung dahinter steckt, aber für mich ist der kleine Elefant Ausdruck der ganz persönlichen Individualität die diesem – wie jedem Kind – eigen ist.

In der «Plastik Lehrer und Schüler» fehlt der Elefant. Die ursprüngliche Personalität des Heranwachsenden wird unausweichlich durch Erziehung und Bildung beeinflusst oder geht sogar ganz verloren. Manchmal erinnert man sich Jahre später wieder an das Kind, das man einst war und die ursprüngliche Kreativität die einem mitgegeben wurde. Aus diesem Erkennen und Annehmen des inneren Kindes lässt sich sehr viel Energie, Freude und Zufriedenheit schöpfen. Um dies zu Veranschaulichen möchte Qunstwerk die Skulptur «Mutter und Sohn» mit einer Interpretation von «Lehrer und Schüler» des Künstlers Matthias Maier Willkommen heissen, die für diesen Anlass entstanden ist. Das Bild – bestehend aus Tranfer, Tusche und Acryl – wird von einer Elefanten-Figur begleitet als Zeichen dafür, dass auch in späteren Jahren das innere Kind noch vorhanden ist.

125 Jahre Alexander Zschokke Intervention Qunstwerk


Vernissage
Samstag, 23. November 2019 um 17.30 Uhr
Laufzeit
Von Samstag 23. November bis Sonntag 15. Dezember 2019
Öffnungszeiten Wett – Atelier für plastisches Wirken
Donnerstag und Freitag von 17 bis 20 Uhr und Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr

Die Arbeiten der teilnehmenden Geschäfte sind in den jeweiligen Schaufenstern ausgestellt und während der Laufzeit 24/7 zugänglich.

Team
Kuratorin:
Dr. Monika Kästli, Kunsthistorikerin, Kuratorin, Kunstvermittlerin Koordination / Grafik / Aufbau / Transport:
Andreas Chiquet, Bildhauer, Kunstvermittler
Michele Cordasco, Bildhauer, Sozialplastiker
David de Caro, Bildhauer

Wett – Atelier für plastisches Wirken
Claragraben 38
4058 Basel
wett-basel.ch

Informationen zu den künstlerischen Interventionen
Monika Kästli, monika.kaestli@gmx.ch, 076 343 19 11

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